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Das Kino von Terence Davies, 29.3.-9.4.2018 im Kino Arsenal Berlin

Zeit und Erinnerung sind zentrale Elemente in den Filmen des britischen Regisseurs Terence Davies, der 1945 als jüngstes von zehn Kindern in eine Arbeiterfamilie in Liverpool hineingeboren wurde. Seine Kindheit war dominiert von der Gewalttätigkeit des Vaters und einem als repressiv erlebten Katholizismus, die Entdeckung der eigenen Homosexualität war verbunden mit Scham und Schuldgefühlen. Diese Erfahrungen konstituieren seine Werke von den ersten, stark autobiografisch geprägten Filmen bis hin zu seinen späteren Literaturadaptionen. In ihnen sind Vergangenheit und Gegenwart auf einzigartige Weise miteinander verschränkt, gleichzeitig tragen sie den Eigenschaften von Erinnerung Rechnung: Sie ist fragmentarisch und sprunghaft, an Emotionen, Musik und einzelne Menschen gebunden. Vom Leben seiner Protagonist*innen erzählt er nicht als chronologische Abfolge von Ereignissen, sondern als dichte Anordnung von Träumen und Bedürfnissen, Begegnungen und Enttäuschungen. Verstrickt in ihre eigene Geschichte, können sie sich kaum von ihrer Vergangenheit lösen. In langen, unbewegten Einstellungen, assoziativen Montagen und fließenden Übergängen findet diese spezifische Form des Umgangs mit Zeit ihre ästhetische Entsprechung.
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